Sepp Daxenberger Preis

Sepp-Daxenberger-Preis 2017: Grüne zeichnen furchtlose Pfarrerin aus

Der Sepp-Daxenberger-Preis 2017 geht an Doris Otminghaus, evangelische Pfarrerin im unterfränkischen Haßfurt. Das gab die Landesvorsitzende der Grünen Bayern, Sigi Hagl, am 24. Juli 2017 auf einer Pressekonferenz zusammen mit der Preisträgerin bekannt.

Sigi Hagl, Landesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN BayernLandesvorsitzende Sigi Hagl: „Ich bin sehr glücklich über die einstimmige Jury-Entscheidung für Frau Otminghaus. Sie hat im vergangenen Jahr doppelt Mut bewiesen: Zum einen hat sie Geflüchteten Kirchenasyl gewährt, als diese keinen anderen Ausweg vor der menschenverachtenden Asylpolitik der Staatsregierung gesehen haben. Und zum anderen, als sie lautstark öffentlich machte, dass die Staatsanwaltschaften gezielt gegen Geistliche ermittelten, die genau dieses Kirchenasyl gewähren.

Für ihren Einsatz für Menschen in Not und für ihren Mut, Unrecht auszusprechen, verleihen wir ihr den Sepp-Daxenberger-Preis 2017.“

Preisträgerin Doris Otminghaus: „Ich nehme diesen Preis sehr gern stellvertretend für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter an, die sich für das Kirchenasyl einsetzen und 27.7.2017 Sepp Daxenberger Preis an Doris OtminghausGeflüchteten Schutz gewähren. Nach der Einschüchterungstaktik durch systematische Strafanzeigen gegen mich und andere Geistliche geht die Staatsregierung jetzt strafrechtlich gegen im Kirchenasyl befindende Flüchtlinge vor.

Wegen angeblich illegalem Aufenthalt werden die Schutzsuchenden zum Teil zu so hohen Strafen verurteilt, dass sie als Straftäter gelten, um dann mit dieser Begründung abgeschoben werden zu können. Damit wird versucht, das Kirchenasyl über Strafverfahren generell auszuhebeln.

Wir verurteilen diese Praxis zutiefst, denn Menschen in Kirchenasyl befinden sich nicht illegal in Deutschland. Sie nehmen lediglich humanitäre Hilfe in Anspruch, die die Kirchen gewähren können. Nach Absprachen zwischen dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und Kirchenvertretern muss dieses Asyl toleriert werden!“

Seit 2011 verleihen die bayerischen Grünen den Sepp-Daxenberger-Preis. Zur Erinnerung an die Person und das politische Wirken des Grünen-Politikers wird alle zwei Jahre eine Person oder Organisation gewürdigt, die nach der Devise „Verändern, um zu bewahren“ handelt. Der Jury gehören die Grünen-Landesvorsitzende Sigi Hagl, die ehemalige Co-Vorsitzende von Sepp Daxenberger Theresa Schopper, die langjährige Vorsitzende der Grünen Landtagsfraktion Margarete Bause, der Musiker Hans Well, der älteste Sohn von Sepp Daxenberger Felix Daxenberger sowie die Preisträgerin von 2015, die Vorsitzende der Biohennen AG, Gerlinde Wagner, an.

Der Sepp-Daxenberger-Preis wurde offiziell im Rahmen der Stallwächterparty der Grünen am Mittwoch, 26. Juli, überreicht. Die Laudatio hielt Claudia Roth, Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags.

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