Über 1.500 Menschen haben laut der UNO-Flüchtlingshilfe in diesem Jahr ihr Leben im Mittelmeer gelassen. 1.500 Leben, die private Initiativen hätten retten können. Aber sie durften nicht. Deswegen versammelten sich letzten Samstag etwa 2000 Menschen am Münchner Europaplatz, unter ihnen unsere Spitzenkandidatin Katharina Schulze und zahlreiche Mitglieder der GRÜNEN. Gemeinsam trugen sie ihre Forderungen auf die Straße: Das Sterben im Mittelmeer muss aufhören!
Europa muss helfen statt zu hindern
Manchmal bemängeln die Behörden die ordnungsgemäße Registrierung der Rettungsschiffe, manchmal sind es andere, teils fadenscheinige Argumente, durch welche die Rettungsinitiativen systematisch in den Häfen festgehalten werden. Statt solcher bürokratischen Mauern brauchen wir Solidarität mit den Menschen, die durch ihre Lebensrealität zur Flucht und zur lebensgefährlichen Überquerung des Mittelmeers gezwungen werden – und mit Menschen, die sie retten wollen, wenn sie in Seenot geraten. Ohne diese Solidarität vonseiten der Bevölkerung und der europäischen und deutschen Behörden gibt es keine Rettung für Ertrinkende. Momentan werden fast alle Schiffe der privaten Seenotretter*innen in Häfen festgesetzt – und denen, die auslaufen und Geflüchtete in Seenot retten können, wird das Einlaufen in die europäischen Häfen verwehrt. Die Rettungsinitiativen sind somit gezwungen, die grausame Realität tatenlos anzusehen. Das ist inhuman. Darüber hinaus muss endlich eine staatliche ausreichend finanzierte Seenotrettung implementiert werden.
Leben retten ist niemals Unrecht
Seenotrettung ist nicht verhandelbar, ebenso wenig wie Menschenrechte es sind. Genau dafür standen die Demonstrierenden in München ein. In ihrer Rede dankte Katharina Schulze den Rettungsinitiativen Sea-Eye, Lifeline und allen anderen für ihre unglaublich wichtige Arbeit. Am Rande der Demonstration sprach Katharina auch mit Michael Buschheuer von Sea-Eye und mit dem Kapitän der Lifeline Claus-Peter Reisch. Er kämpft energisch für die Unterstützung der Seenotrettungsinitiativen. Was diese am dringendsten benötigen ist das, was man am einfachsten geben kann: Geld. Auch wenn die Schiffe momentan nicht fahren dürfen, fallen täglich Kosten an. Die Schiffe müssen gewartet und instandgehalten werden, damit sie sofort bereit zum Auslaufen sind, wenn die Behörden endlich zugestimmt haben.
Die Demonstration in München war der Auftakt des europaweiten Protests unter dem Motto „Build Bridges not Walls!“ In Paris, Rom und Brüssel wird in dieser Woche auch für die Solidarität mit geflüchteten Menschen und die Entkriminalisierung der Seenotrettung demonstriert. Wir GRÜNE wollen die Bevölkerung weiterhin für die Rettung von Menschenleben im Mittelmeer sensibilisieren. Deshalb trifft sich unser Spitzenkandidat Ludwig Hartmann am 8. September mit dem Lifeline-Kapitän Claus-Peter Reisch in Landsberg am Lech zur öffentlichen Diskussion mit dem Thema „Seenotrettung – ein Akt der Menschlichkeit.“
Wollt ihr die Seenotretter*innen unterstützen? Dann tut das mit einer Spende, z.B. an:
Mission Lifeline
MISSION LIFELINE e.V.
IBAN: DE85 8509 0000 2852 2610 08
BIC: GENODEF1DRS
Volksbank Dresden e.G.
Sea-Eye
Sea-Eye e.V.
IBAN: DE60 7509 0000 0000 0798 98
BIC: GENODEF1R01
Volksbank Regensburg
PS: Im Juli 2018 haben wir den großartigen Einsatz der Seenotretter*innen zum Thema im Bayerischen Landtag gemacht. Katharinas Rede dazu könnt ihr hier noch einmal ansehen:
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