Abwassereinleitung

Für eine Isar ohne künstliche Radioaktivität

Jetzt unterschreiben!

Die Technische Universität München (TUM) hat beantragt, weitere 30 Jahre radioaktive Abwässer aus ihren Atomforschungseinrichtungen FRM2 und RCM in Garching in die Isar einleiten zu dürfen. Die bisherige Genehmigung läuft Ende 2019 aus.

Die bayerischen Grünen fordern, die Einleitung der radioaktiven Abwässer zu beenden. Badende, Fische und Natur sollen nicht durch zusätzliche Radioaktivität belastet werden. Der grüne Landesvorsitzende Eike Hallitzky, die Vorsitzende des Umweltausschusses MdL Rosi Steinberger und die beiden Abgeordneten des Landkreises München MdL Dr. Markus Büchler und MdL Claudia Köhler rufen deshalb alle Bürgerinnen und Bürger Bayerns, die sich ebenfalls für eine unbelastete Isar einsetzen möchten, dazu auf, eine Einwendung an das Landratsamt München zu schicken. Bis zum 25. Januar müssen die Einwendungen dem Landratsamt vorliegen.

Willst du auch Widerspruch gegen die weitere radioaktive Belastung der Isar einlegen?

So einfach geht‘s:

Verwende einfach eine der folgenden Mustereinwendungen und schicke sie unterschrieben an das Landratsamt München (die Adresse steht in den Dokumenten). Gerne darfst du die Vorlagen auch anpassen und an Bekannte, Familie und deine Nachbarschaft weiterleiten. Wichtig: Deine Einwendung muss dem Landratsamt München bis zum 25. Januar vorliegen.

 

 Mustereinwendung als .doc zum individuellen Abändern 

Mustereinwendung als .pdf zum Ausdrucken und Absenden

Sammeleinwendung als .pdf zum Ausdrucken und Unterschriften sammeln

 

In der Mustereinwendung werden folgende Gründe dargelegt:

  1. In den Antragsunterlagen fehlt eine Darstellung der aktuellen Vorbelastung der Isar durch natürliche und künstlich erzeugte Radioaktivität. Insbesondere die Einleitungen von Kliniken oberhalb der Einleitungsstelle führen bereits jetzt zu einer radioaktiven Belastung des auch zum Baden und Fischen genutzten Flusses.
  2. Ferner fehlt eine Zusammenstellung der einzelnen Stoffe des Nuklidgemischs, die in den 20 Jahren der zurückliegenden Einleitungsgenehmigung in die Isar eingeleiteten Stoffe (Isotope) und Aussagen zu Art und Menge der künftig geplanten Einleitung. Somit können Auswirkungen auf Natur und Gesundheit durch etwaige Toxizitäten nicht beurteilt werden.
  3. Unklar ist für uns auch, inwieweit sich abgeleitete radioaktive Substanzen in der näheren Umgebung ablagern und anreichern könnten. Ich fordere eine genaue Untersuchung der aktuellen Belastung des Ableitungskanals und der Isar unterhalb des Einleitungsbauwerks.
  4. Mir fehlt eine vertrauenswürdige Kontrolle der Einleitungen durch unabhängige Messstellen. Einer Selbstkontrolle der TUM, wie sie in den vergangenen Jahren erfolgte, vertrauen wir nicht und lehnen auch aus diesem Grund die Einleitungsgenehmigung ab.
  5. Wir beanstanden, dass die Nullvariante nicht geprüft wurde: Es wird nicht gegenübergestellt, mit welchem Aufwand die Einleitung komplett vermieden werden könnte. Dadurch ist die Notwendigkeit der Einleitung nicht begründet. Vorstellbar ist eine Reduktion der radioaktiven Abwässer durch Verdunstung und eine konventionelle Behandlung als Atommüll. Das Minimierungsgebot zur Vermeidung unnötiger Emissionen wird somit verletzt. Darüber hinaus sehen wir die Gefahr, dass radioaktive Flüssigkeiten absichtlich verdünnt werden könnten, um die Grenzwerte einzuhalten, anstatt die konzentrierten Mengen fachgerecht zu entsorgen.
  6. Außerdem beanstanden wir, dass eine gehobene Genehmigung erteilt werden soll. Hierfür sehen wir keinen Grund. Für den Zweck der TUM wäre eine beschränkte Erlaubnis angemessen und ausreichend.
  7. Unverständlich ist mir die Dauer der beantragten Einleitung von weiteren 30 Jahren. Bis dahin werden die Anlagen des FRM und der RCM ihre Lebenserwartung bereits überschritten haben. Deshalb lehne ich die lange Laufzeit ab.
  8. Nicht nachvollziehbar ist für uns die Höhe der beantragten Einleitungen. Sie liegt teilweise beim Zehnfachen der Einleitungen der letzten Jahre. Das ist unbegründet und nicht angemessen.
  9. Der FRM2 wird mit hochangereichertem Uran (HEU) betrieben. Aus meiner Sicht widerspricht die Verwendung dieses international geächteten, waffenfähigen Materials den Auflagen, unter denen der Reaktor seinen Betrieb aufnehmen konnte. Es widerspricht auch den Proliferationsabkommen der westlichen Staaten. Seit Jahren hätte die Umrüstung auf niedriger angereichertes Uran erfolgen müssen, was nicht passiert ist. Deshalb halte ich den derzeitigen Betrieb des FRM2 für illegitim und fordere eine sofortige Umrüstung mit bereits qualifiziertem Brennstoff niedriger Anreicherung oder eine Abschaltung des FRM 2.

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